Herr Professorin: Uni Leipzig stellt Anrede-Vorstoß klar
In der neuen Grundordnung der Uni Leipzig ist nur noch von Professorinnen die Rede, obwohl natürlich auch Professoren an der traditionsreichen Universität tätig sind. Einige Männer fühlen sich übergangen – obwohl der entscheidende Antrag von einem Professor eingebracht wurde. Andere stellen die Frage, ob die Studentinnen und Studenten ihre männlichen Lehrkräften in Zukunft als Professorin bezeichnen müssen.
Professorin nur auf dem Papier
Diese Frage kann ganz eindeutig beantwortet werden, denn bei der beschlossenen Grundordnung handelt es sich lediglich um ein Papier, das im universitären Alltag keine Rolle spielt. Darauf verwies auch der Gleichstellungsbeauftragte der Universität Leipzig, der sich ganz eindeutig zu Wort meldete. Es handele sich um eine „einmalige Sache, die den Alltag überhaupt nicht berührt“, stellte Georg Teichert fest.
Richtigstellung der Hochschuldirektorin
Ähnlich sieht es die Hochschulrektorin Beate Schücking, die bei der umstrittenen Entscheidung anwesend war. Sie verwies darauf, dass sie im Alltag bemüht sei, Sprachformen zu finden, die beide Geschlechter umfassen würden. Sie wies außerdem darauf hin, dass Frauen heutzutage an der Uni Leipzig in der Mehrheit seien.
Verwundert über Aufregung
Die Uni wunderte sich in einer Stellungnahme über die Aufregung. Sie verwies auf eine Fußnote der Grundordnung, in der zu lesen ist, dass Professoren weiterhin Professoren sind. Hätten die Kritiker diese Fußnote gelesen, würde es keinen Grund zur Aufregung geben. Dort ist eindeutig festgehalten, dass die Studierenden ihre männlichen Lehrkräfte weiterhin Professor nennen werden.
Einen ausführlichen Beitrag hat unter anderem die Süddeutsche Zeitung zu diesem Thema veröffentlicht: http://www.sueddeutsche.de/bildung/sprachreform-an-der-uni-leipzig-wir-waren-nuechtern-1.1689465